Wie ich meinen Weg im Weinbau gefunden habe

„Zum ersten Mal hörte ich von der Biodynamie 2012 bei einem Praktikum in der Toscana. Ein spanischer Kollege brachte die Idee aus Frankreich mit. Nichts hätte mir damals ferner sein können.“

„Der nächste Berührungspunkt war eine Weinprobe im Staatsweingut in Weinsberg, im Zuge meiner Ausbildung. Wir probierten und diskutierten, die Idee der Biodynamie war mir dann schon näher.

Während meines Praktikums im Piemont fiel mir ein Buch von Nicolas Joly in die Hände. Ich las es – und das Bild war plötzlich vollständig. Nicolas Joly als Persönlichkeit und die Art und Weise, wie er die Idee der Biodynamie in seinem Weingut umsetzt, beeindruckten mich zutiefst. Bis heute ist Nicolas Joly eines meiner großen Vorbilder geblieben.

2016, als mir meine Eltern die Gelegenheit gaben, in unseren Betrieb einzusteigen, war mir wichtig, biologisch zu arbeiten. Schon seit 2010 hatten wir keine Herbizide mehr eingesetzt, unsere Weinberge waren also bereits durch und durch biologisch.

Die Idee der Biodynamie ließ mich nicht los, sie wartete auf ihren Moment. Der kam 2018, als ich den Einstieg in unseren Betrieb erfolgreich geschafft hatte und bereit war, für den nächsten Schritt.

Alles, was ich an Informationen finden konnte, saugte ich in dieser Zeit auf: in Büchern, Podcasts, Gesprächen. Das Thema wurde immer greifbarer und mir wurde klar, dass ich diesen Weg gehen werde. Wer sich für die Biodynamie interessiert, ist nicht nur als Winzer, sondern auch als Mensch gefordert. Neue Seiten an meiner Persönlichkeit traten zutage: Dass mir das Erspüren oft besser gefällt als das Messen und Zählen, dass ich empfänglich bin für Spirituelles und vieles mehr.

Seit 2019 arbeite ich mit biodynamischen Präparaten, seit 2020 bin ich Mitglied der ARGE für Biologisch-Biodynamische Arbeitsweise. Der Zusammenschluss Gleichgesinnter ist für mich extrem wichtig. Die Gruppe gibt Rückhalt und Unterstützung.“